2024  NORWEGEN



Anfang August 2024

Unser Abfahrtstermin in Ratingen verschiebt sich tageweise.

Die Steuererklärung muss raus.

Auch die Aktion mit einem neu gebauten Badezimmer bremst, da die Toilette nicht auf Anhieb dichten möchte. Es verschiebt sich immer wieder.

Zu allem Übel stellt sich der Knubbel auf Petras Hinterkopf als bösartiger „Weißer Hautkrebs“ heraus und muss operiert werden.

 

Gottseidank verläuft alles gut und nach dem feierlichen Fädenziehen starten wir gleich ´ne Stunde später und fahren los.

 

Ganze zwei Stunden brauchen wir um die ersten 68 Kilometer zu schaffen.

Immer wieder Umleitungen, Straßen- oder Brückensperrungen oder eine Brücke die nicht mit 4,1 to befahren werden darf.

Hier stoppen sie wegen uns den gesamten Verkehr und leiten uns von der Brücke auf eine weitere Umleitung.  ( dies wird uns später 286,-€ kosten )

Insgesamt fünf Umleitungen bis wir durchs Ruhrgebiet durch sind.

Eine Katastrophe !  Was ist hier los ??

 

 

Den ersten Übernacht-Stopp machen wir in KOLDING, Dänemark, etwa 150km vor dem Ziel mit der Fähre. Wir stehen auf einem Wanderparkplatz hinter einer feudalen Siedlung, direkt am Wasser. Mit den Rädern fahren wir in die 6,5km entfernten Ort gegenüber des Fjords und bummeln durch die Gassen. Dänemark pur.

 

 

HIRTSHALS

heißt ein kleines Örtchen an der Küste des Kattegat. Hier haben wir für Mittwoch früh eine Fähre gebucht nach Christiansand in Norwegen.

Wir sind schon 20 Stunden vorher dort, so dass wir noch gemütlich eine Strandwanderung mit Dünenklettern unternehmen können.

 

Um 09:30 geht die Fähre. Bereits um 07:30 stehen wir in der Warteschlange.

Die Zeit vergeht schnell so dass wir an Bord frühstücken können.

Die Überfahrt dauert gerade mal 4,5 Stunden, bei sehr ruhigem Wetter ohne Seegang. Die Fähre ist riesig, fast neu und sehr luxuriös, für etwa 2000 Passagiere. Etwa die Hälfte ist an Bord. Es gibt sogar einen Auslauf für Hunde mit Kunstrasen zum pinkeln.

 

Durch den Zoll, der hier extrem streng sein soll sind wir im Handumdrehen. Wir legen den Kleintierausweis vor und werden sodann durchgewunken.

Bei uns vermuten sie keine Drogen und nach „Alkis“ sehen wir wohl auch nicht aus.

 

Wir entscheiden uns nicht über OSLO sondern die Küstenstrasse Richtung Stavanger zu fahren.

Wenn man in Stavanger angekommen ist hat man bereits die ersten 280 km durch Norwegen hinter sich. Die ersten 20 Kilometer auf einer Autobahn, danach hat die Strasse nur jeweils eine Spur pro Richtung.

Die E39 ist hier im Südwesten die einzige Fernstrasse. Sie verläuft parallel zur Küste aber wegen der zahlreichen Fjorde immer in sicherer Entfernung von etwa 10-15km weiter im Landesinneren.

Es gibt hunderte Tunnels und Brücken. TIP-TOP ! Modern gebaut oder perfekt renoviert.

Erlaubt sind meistens 80km/h. Die Norweger fahren sehr entspannt und erstaunlich rücksichtsvoll. Gehupt wird selten, überholt eigentlich nie. Es sieht aus als hätte man hier alle Zeit der Welt.

Nur die LKW haben es etwas eiliger.

Alle paar Kilometer gibt es öffentliche Wc´s, sowie Automaten zum entleeren der WOMO-Toilette auf kleinen Rastplätzen.

Alles TipTop sauber und gepflegt.

 

STAVANGER

liegt malerisch im Lysefjord zwischen zerklüfteten Granitfelsen und ist an der südlichen Westküste mit etwa 150.000 Einwohnern die einzige grössere Stadt.

Dementsprechend hat es hier wesentlich mehr Verkehr als in den ländlichen Bereichen.

Wahrscheinlich deshalb hat man unter Stavanger zahlreiche Tunnels gebohrt. Neu und hochmodern. Wir fahren erst durch den Hundsflaktunelen, eine Röhre mit 6,5km Länge.

Nachdem die Strasse wieder nach oben kommt und kurzzeitig in einen Kreisverkehr führt geht es gleich erneut unter Tage, der Ryfylketunelen verläuft quer unter der grossen Bucht und ist mehr als 14km lang.

Ein tolles Konzept, vermeidet es doch einen Verkehrskollaps sowie auch weitere unschöne Brückenbauten. Der Hafen mit wenigen Yachten liegt mitten in der Stadt.

Leider ist hier auch das Kreuzfahrtterminal, an dem täglich ein Giga-Dampfer festmacht und seine 5000 – 6500 Passagiere in die Stadt ausspuckt.

Die Innenstadt ist dermaßen voll, dass wir die einzelnen Läden erst am frühen, nächsten Morgen bemerken.

Spannende, kleine Läden und dazwischen einladende Kaffees oder Restaurants. In deren Mitte der Dom sowie ein markanter Feuerwachturm auf einer Anhöhe.

Das Wetter ist prima und uns gelingen tolle Fotos. Die auf einem Sonnenhang liegende Altstadt Gamle ist ausschließlich mit weiß gestrichenen, alten Holzhäusern bebaut.

In der Morgensonne viele schöne Fotomotive mit den dazugehörigen bunten Gärten.

Und kaum Touristen.... !

 

 

 

SVERD I FJELL

Schwerter in Fels“ nennt sich eine Sehenswürdigkeit.

Die drei Schwerter stehen für Frieden, Einheit und Freiheit und erinnern an

die Schlacht von 872

 

und die darauf folgende Vereinigung zu einem Königreich. 

PREIKESTOLEN

nennen sie hier einen Felsen, der spektakulär, senkrecht etwa 40km östlich von Stavanger gleich neben dem Lysefjord liegt. Ganze 4444 Stufen sind zu bewältigen um bis auf eine Höhe von 740m zu gelangen. Ein recht anspruchsvoller und schweißtreibender Aufstieg über steinige, teils auch matschige Wege zusammen mit hunderten, nein tausenden anderen.

Ein echter Geheimtipp frötzeln wir.

 

 

Über Nacht stehen wir in VAULA, ein Miniort bestehend aus ganzen drei Häuser-Einheiten.

Der Parkplatz am See, umgeben von Schafen misst etwa 10x15 Meter und ist, wie fast überall gebührenpflichtig. ( 15NOK = ca. 13,3€ )

 

Da hier in Norwegen auch in dem hintersten Winkel eines Berges noch volles Internet zu empfangen ist, kann man komfortabel mit PayPal bezah

KVALAVOG

liegt etwa 5km vor HAUGESUND und besteht im Eigentlichen aus nur etwa 40 Häusern. Ein Fischer betreibt hier stolz einen großen ( 12m ) langen modernen, roten Kutter. Ansonsten fährt man hierhin

weil die App „Camp-4-Night“ hier einen versteckt gelegenen, absolut ruhigen und windgeschützten Stellplatz empfiehlt. Ideal um bei Weststurm abzuwerttern und ruhig zu schlafen.

 

HAUGESUND

bietet laut Internet wenige für uns nicht interessante Sehenswürdigkeiten wie z.B. ein Denkmal, ein rosarotes Rathaus und einen Aussichtspunkt.

So fahren wir lieber weiter nach Norden.

 

 

BERGEN

Es dauert nur runde vier Stunden auf der E-39 dann kommen die ersten Industriegebiete von Bergen in Sicht. Bergen ist mit xxxxxx Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Norwegen. Die regenreichste in Europa. Hier regnet es nicht jeden Tag, zumindest aber an 320 Tagen im Jahr.

Obwohl wir erst montags bummeln wollten entscheiden wir uns aber direkt heute noch eine Runde  durch den touristischen Teil der Stadt zu machen denn es ist trocken und zum Teil schaut sogar die Sonne durch die Wolkenlücken. Wir parken am Kreuzfahrtterminal quasi mitten in der Stadt.

Das alte Bergen bestand früher ausschließlich aus kleinen Holzhäusern. Obwohl diese fast alle noch gut renoviert erhalten sind stehen auch viele moderne Bauten im Stadtzentrum um den Hauptarm des großen Hafen. Ganze drei Yachten liegen hier. Um den Hafen gibt es ein buntes Treiben, denn gleich zwei große Kreuzfahrer liegen an verschiedenen Quais. Es wimmelt von Touristen.

Wir finden aber auch abgelegene, ruhige Ecken und genießen die Ausblicke auf  Bucht und den Hafen.

Am späteren Nachmittag entscheiden wir uns noch die Pendelbahn hinauf auf den Stadtberg zu nehmen. Von oben bekommt man einen Überblick, fast wie auf der Landkarte. Lange sitzen wir in der Sonne auf einer Bank.

Es ist gemütlich, teilweise sonnig und fast windstill.

Den Abend lassen wir ausklingen in einem typisch Norwegischen Restaurant in dem man unter Heizstrahlern auch gemütlich draußen sitzen kann. Und das mit Hund.

 

Wir übernachten oberhalb der Stadt in einem Wohngebiet am Waldrand, wo wir niemanden stören.....

.... Von hieraus wandern wir zu einem Stausee in den Wäldern oberhalb von Bergen. Es ist absolut ruhig, man härt nur das Rauschen von Wasserfällen und ein ständiges Plätschern. Es ist unglaublich, wie viel Wasser hier überall die Hänge herunter läuft. Wo man steht oder geht, überall sieht man Wasser laufen.

Unter uns ist ein Gewimmel von Schnellstrassen und Autobahnen, hören kann man die Autos nicht.

Wir finden viele Blaubeeren die auch hervorragend schmecken.

Erst nachmittags sind wir zurück und machen uns auf den Weg zum Heidangerfjord, dem nächsten Ziel.

 

 

Obwohl die E-13 eine Nationalstrasse ist kann man hier über lange Distanzen nur 40, oft auch nur mit 30km/h fahren. Die Strasse ist sehr eng und die Kurven unübersichtlich und gefährlich. Vor einer Baustelle warten wir ganze 80 Minuten, da nur viermal pro Tag eine „Konvoi“ passieren darf. Für die Wartezeit drehen wir um, fahren etwa 3km zurück und machen erst mal eine Brotzeit an einem kleinen Rastplatz,

urig gelegen am Seeufer, TYREFJORA.

 

 

Wir sind auf dem NASJONAL TURISTVEG, aufgrund der vielen Sehenswürdigkeiten eine der berühmtesten Strassen in Norwegen. Sie endet am Ende des HardangerFjords in GRANVIN.

 

ULVIG 

hat nur ein paar hundert Einwohner. Wir wissen aber nicht, warum hier Kreuzfahrer vor Anker gehen. Beim Suchen auf GoogleMaps finden wir eine kleine Schutzhütte mitten im Wald, die man gut erwandern kann. Also auf nach Ulvik und rein in die Wanderschuhe!

Es regnet (erst später) heftig, so dass wir einen Schutz tatsächlich gut gebrauchen können.

Die DAGSTURHYTTA steht völlig einsam im Wald jedoch mit einer tollen Aussicht auf den Fjord und gegenüberliegendem Ort.  Sie ist top modern eingerichtet, hat ein gut sortiertes Bücherbord, viele Wollkissen damit man etwas wärmer sitzt, eine innen liegende Empore und sogar einen kleinen Ofen der mit vorhandenem Holz beheizt werden kann. Da lohnt sich eine Rast ganz besonders wenn draußen im Kalten wieder eine Regenwolke vorbei treibt.

 

 

Auf der Landkarte geht es weiter nach oben.

Immer wieder durch zum Teil viele Kilometer lange Tunnels. In einem ist sogar nach 7km ein Kreisverkehr aus dem man in verschiedene Richtung abtunneln kann. So etwas kannten wir noch nicht.

Später fahren wir an sehr spektakulären Wasserfällen, den SKJERVSFJOSSEN vorbei. 

VIKAFJELL

ist ein Hochland Pass auf annähernd 1000m Höhe und im Winter ein Skigebiet. Wir finden einen schönen Platz etwa 20m oberhalb der Strasse.

Da es aber nur 11°C. hat und unglaublich windig ist, entscheiden wir uns fürs Weiterfahren. Hier will keiner von uns freiwillig mit dem Hund nach draussen gehen.

Und dennoch hat die karge Landschaft etwas. Vielleicht etwas von Island.

 

 

Mit der Fähre geht es von VANGSNES über den SOGNEFJORDEN nach HELLA.

Erst in VIKOYRI auf Seehöhe am nächsten Fjord ist es einigermaßen gemütlich.

Hier können wir den leer gefahrenen Dieseltank auffüllen und auf dem nicht von anderen belagerten BUBILPARKERING ruhig mit Blick auf den SOGNEFJORD am Wasser stehen..... For Free !

 

 

 

BOYABREEN mitten im FJAERLAND zwischen BOYUM und SKEI.

Hier kommt einem der BOYABREEN-GLETSCHER sehr nahe.

Inmitten grüner Natur.

Fährt man die Strasse weiter, durch den 7km langen Tunnel nach SKEI ist man plötzlich wieder auf der warmen, sonnigen Seite.

 

 

21.08.2024

FROM FJORD TO SKY IN 5 = SKYLIFT

 

LOEN ist ein kleiner, nur von zwei Seiten zu erreichender Ort im

NASJONALPARK JOSTEDALSBREEN und liegt am hinteren Ende des Innikfjorden.

Mit der steilsten Seilbahn Europas ( so die Werbung )

geht es in fünf Minuten mitten in den Nasjonalpark,

von Sealevel up to 1101 Meter.

Da es momentan klares Wetter hat überlegen wir nicht lange, ziehen die Wandersachen an und kaufen Tickets.

Es hat oben meistens geschotterte Wanderwege und zahlreiche Treppenstufen unterschiedlicher Höhen.

Nach nur 5km sind wir wieder an der Station und freuen uns über einen heißen Kaffee, während draußen Nebel und Regenwolken kurzfristig alles verschlingen und es langsam dunkel wird.

 

Beim Herunterfahren sehen wir seitlich auf der obersten Stufe der leeren Parkplätze einen letzten Camper stehen der gerade abfährt.

Hier übernachten wir trotz eines Schildes auf dem „NO CAMPING“ steht, absolut alleine und wunderschön ruhig.

 

 

STRYN

ist die Stadt in der man hier zwischen den Fjorden alles bekommt.

Da wir noch gut verproviantisiert sind entleeren wir nur unseren WC-Tank und füllen Trinkwasser nach. For free !

 

 

OPPSTRYN am Ufer des OPPSRTYNSVATNET ist das Zentrum des Nasjonalparks.

 

HJELLE

 

besteht aus nur etwa 20 Häusern, liegt aber absolut malerisch am Ufer des Oppstrynsvatnet ( so heißt der Fjord ) und blickt auf die gegenüber des Fjordes liegenden vier Gletscher. Inmitten des Dorfkernes gibt es noch aus alten Zeiten die Dorftankstelle – echt sehenswert. 

Von hieraus wollten wir eine Sechs-Kilometer-Kletter-Tour wandern.

Auf Trampelpfaden steil bergauf...

Wegen des einsetzenden Windes mit reichlich Regen brechen wir unsere Wanderung nach rund drei Stunden ab und gehen ziemlich durchweicht den gleichen Weg wieder zurück durch das Örtchen.

Unterwegs treffen wir noch ein Pärchen aus Auckland. Sie wohnen in Hjelle

 

und haben sich Norge ausgesucht um Europa kennen zu lernen.  

Unser Bus steht direkt am Fjordufer, nur 2m vom Wasser entfernt.

Wir bleiben hier über Nacht obwohl das Wasser durch den Wind gleich neben uns eine ordentliche Brandung entwickelt und richtig Lärm macht.

Da werden Erinnerungen wach und wir träumen von einer bösen Nacht während einer langen, windigen Passage... obwohl es nicht schaukelt.

 

Wir haben heute mit Frank telefoniert. Er ist jetzt auf der Rückreise von Trondheim Richtung Süden.

Mit Ihm verabreden wir uns auf einem Campingplatz in Donfoss, etwa 50km von hier....

 

 

DONFOSS CAMPING ( angeblich mit fünf Sternen ) 450,-KR/Nacht

 

Ein Wiedersehen nach zwei Jahren. Wir hatten uns 2022 in Gibraltar kennen gelernt und seitdem immer mal wieder Kontakt gehabt oder sind zusammen durch die neuen Bundesländer Motorrad gefahren. Obwohl Frank in Wuppertal, nur 35km von Ratingen entfernt arbeitet macht er beinah alles aus dem Homeoffice in Hamburg so dass wir uns nicht all zu oft treffen.

 

Die Sterne des Camings sind berechtigt. Die einzelnen Parzellen sind mit ca. 10m Breite übermäßig großzügig. Jede hat eine hölzerne Sitzgruppe und einen Stromanschluss. Die Sanitäranlagen sind der Knaller:

Geht ins Sanitärgebäude 1.... so luxuriös habt ihr noch nie geduscht“ gab es einen Tipp.

Ja, es ist noch neu und auch perfekt aber die Duschen sind vor Allem großzügig und auch gut designt. Heiß und absolut sauber sind sie sowieso.

 

So stehen wir nur 20 Meter von den Donfoss-Wasserfällen entfernt, was zur Folge hat, dass wir nicht gleich einschlafen, sondern erst als wir die Ohrstöpsel stecken. Das einladende, große Swimbassin ist uns mit 20°C ein wenig zu nordisch.

 

Mit Frank machen wir gleich eine kleine Wanderung. Die Landschaft ist eher flach und ausladend. Auch hier gibt es unzählige Schafe. Wir lernen wie das Benutzen von Privatstraßen funktioniert und wie dafür bezahlt wird.

Total Easy, per QR-Code und PayPal. Bürokratie - nein danke.

Mit Frank verbringen wir dreieinhalb Tage. Schöne Gespräche und ein lustiges Austauschen von Erfahrungen. Wir erkunden die umliegenden Wälder,

fahren zusammen in OLDEN auf einem Kutter zum Angeln und shoppen in verschiedenen Sport-Outlets in denen Outdoorklammotten unschlagbar günstig angeboten werden.

 

In STRYN gibt es noch ein gemeinsames Abschiedsessen bevor wir uns wieder trennen. Er fährt weiter südwärts und wir nach Norden.

GEIRANGER

ist kein grosser Ort. Es besteht aus mehreren Hotels und wenigen anderen Häusern. Oberhalb der Häuser befindet sich in einer Kurve ein kleiner Parkplatz auf dem etwa 8 PKW Platz finden. Mit Reisebussen werden hier die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe herauf gefahren um ein paar Fotos zu schiessen. Es liegen schon zwei riesige Schiffe an den vier möglichen Plätzen an grossen Mooringtonnen im Fjord. So knubbeln sich auf dem kleinen Parkplatz und auf der Fahrbahn sieben große Omnibusse mit hunderten Passagieren.

Very croudy, Massentourismus pur, ohne dass es hier etwas gibt, ausser der Aussicht.

 

Nur ein paar Kilometer weiter ist am Ufer des Geirangerfjordes eine gigantisch große Gesteinsformation im Begriff sich vom Hang zu lösen und in naher Zukunft in den Fjord zu stürzen. Die erwartete Tsunami Welle soll etwa 80 Meter hoch sein... Es wird bereits seit einiger Zeit davor gewarnt und einige Bewohner haben bereits ihre Häuser im Gefahrengebiet aufgegeben und weiter oben neu gebaut. 

In VESTNES geht es mit einer der vielen Fähren auf die andere Seite des Fjordes nach MOLDE. Wir sind mitten in FJORDLAND, zig Fähren und Wasser ohne Ende.

So geht es für uns weiter in Richtung Trollstiegen, nur 40km entfernt.

 

TROLLSTIEGEN ist eine Passstraße, die in engen Serpentinen von der Aussichtsplattform auf etwa 1000m.H. Ins Tal verläuft. Wir haben Glück, dass die Strasse derzeit wegen Renovierungsarbeiten komplett gesperrt ist.

Es sind nur wenige Touristen hier oben und das Wetter macht eine Regenpause.

Da wir später etwa 30km zurück müssen um auf die Straße nach Trondheim zu gelangen machen wir in einer Hochebene einen Zwischenstopp.

 

Karge Landschaft und unglaublich viel Wasser in Seen, Bächen, Flüssen und Wasserfällen. Hier fängt Ella beim Spaziergang ein ausgewachsenes Meerschweinchen. Es überlebt, ohne tot geschüttelt zu werden.

TRONDHEIM

ist hier oben im Norden eine der grössten Städte in Norwegen. Vor längerem sogar Regierungssitz. Heute rund 180.000 Einwohner.

Absolut lohnenswert, nicht nur wegen dem Nidarosdom die einzige Kathedrale in Norwegen. Mit dem Bau wurde 1070 begonnen.

Hier wurden fast 1000 Jahre lang die norwegischen Könige gekrönt.

Über die alte Stadtbrücke von 1861 „Gamle Bybro“ gelangt man über den Fluss Nidelva in das Fischerviertel der Stadt. Es stehen fast ausnahmslos die bunte Holzhäuser die auch nach einem Abriss wieder original wie damals neu aufgebaut werden.

 

 

 

ROTE AMPEL.....  STOPP !

WEIGHT IN MOTION:

Kurz lesen,   registrieren,   weiter fahren......

Vorderachslast 1440kg

Hinterachslast  2740 kg

Gesamtlast       4200 kg

 

Überraschung !!!  Weiter bei Grün !

 

 

30.08.2024

Die Strecke Trondheim – Bodö umfasst 986 Kilometer. Wir entscheiden uns diese in zwei Etappen zu fahren und wählen den Mautpflichtigen Weg über die E-6.

Die erste Etappe bringt uns über SMALASEN mit NORDLANDSPORTEN

( Tor in das nördliche Norwegen ) nach MOSJOEN einer kleineren Hafenstadt. Hier übernachten wir am rechten Ende des Hafens, schön ruhig und direkt am Wasser. Weiter fahren wir durch den OKSTINDAN NATJONAL PARK mit weiteren Stopps in MO I RANA und im SEMSKA STÖDI Landschaftsschutzgebiet. Auch am POLARSIRKELSENTERET,

bzw. am ARCTIC CIRCEL CENTER machen wir eine Pause.

 

12km vor Bodö haben wir die weltweit stärkste Gezeitenströmung

SALTSTRAUMEN MALSTROM angesehen. So strömen hier mit rund 400 MIO Kubikmeter innerhalb von 6 Stunden in oder aus dem Skjelstadsfjorden heraus. Der Strom erreicht dabei beeindruckende 40km/h !

BODÖ

Wir sind ganz schön geschlaucht, nach heute etwa sechs Stunden im Bus.

Hier in Bodö fahren wir auf eine Fähre, die uns in 4,5 Stunden nach Moskenes

auf den Lofoten bringen soll.

 

 

Früh morgens fahren wir runter in den Hafen und stellen uns in die Linie für die Fähre. In Norwegen ist es absolut tabu sich irgendwo zwischen zu drängeln, das ordentliche Einreihen ist also ein MUSS für alle. Ordnung muss sein!

 

Ordnungsgemäss haben wir uns mit Hilfe des aushängenden QR-Code auf der Seite der Gesellschaft registriert.

 

Das Büro der Gesellschaft ist noch geschlossen aber von anderen in der Reihe erfahren wir, dass es auch ohne Buchung richtig sei hier einfach so zu warten.

Gegen 10:00 erscheint ein Mitarbeiter, fotografiert das Nummernschild, verknüpft die Registrierung mit seinem Foto, kassiert mit der EC-Karte und wünscht uns eine tolle Reise. Wie einfach!

Fünf Minuten später fahren wir an Bord und um Punkt 11:00 setzt sich die Fähre fahrplanmäßig in Betrieb. Fast wie bei der „DB“ frötzeln wir.

 

Die Distanz beträgt 98 km und die Fahrt dauert gerade mal 3 Stunden und es ist bei ruhiger See eine angenehme Überfahrt. Unterwegs treffen wir wieder die beiden Biker aus Bayern Sabri und Micha. So vergehen die drei Stunden wie im Flug. Ella muss derweil alleine im verdunkelten Autodeck warten, ob sie will oder nicht. Es ist ein Captains Law !

Unser erster Stopp auf den Inseln ist das winzige Örtchen „A“ an der Südwestspitze der Lofoten.

 

 

 

A

Das Miniörtchen A liegt genau am Ende der flacheren Südostküste der mit hohen, schroffen Felsen fast unbesiedelbaren Inseln.

Hohe, schroffe Gegensätze.

Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Es wird noch mit kleinen Booten gefischt.

Im Ortskern gibt es zwei Hotels, Indizien für Tourismus. Sonst nur eine hand voll Häuser. Es ist eng und es gibt kaum freien Platz. Parkplätze sind Mangelware. Die Häuser in Wassernähe sind fast alle rot gestrichen. Sie stehen auf Holzplateaus die sich mit Baumstämmen abstützen um nicht von den runden Felsen zu rutschen.

Viele tolle Fotomotive am laufenden Band.

Reine

Mit den Rädern wollten wir ursprünglich die alte Küstenstrasse entlang nach Reine. Da für die nächsten zwei Tage Superwetter angesagt ist nehmen wir das Auto und finden sogar einen Parkplatz ohne Gebühren. Direkt am Ende des Hafens unmittelbar am Wasser. Von hieraus wandern wir zum Einstieg und anschliessend hinauf auf den REINEBRINGEN. Dies bringt uns einen tollen Ausblick auf Reine und die weiteren Lofoten. Skuril, diese schroffen Berge. Es sollen an die 2000+ Stufen sein. Wenn man dies hört braucht man nicht selber zählen. Die Stufen sind Steinblöcke, die unterschiedliche Höhen haben. Man muss aufpassen wo und wir man tritt. Erst oben auf 480m wird es matschig und rutschig. Manche rutschen auf dem Hosenboden runter, weil sie keinen festen Halt mehr haben. Obwohl unten Pauline, eine junge Frau aus Belgien alle Besucher einzeln anspricht und prüft ob sie genug Wasser dabei haben, ob sie höhentauglich sind und ob die Schuhe okay sind, laufen immer wieder Leute mit Turnschuhen oder Sandalen. Kein Wunder dass es so Probleme gibt.

Für den Aufstieg brauchen wir etwa 90 Minuten, für den Abstieg nach einer Pause und Picknick weitere 70. Auf halbem Weg treffen wir wieder Micha und Sabri, die zwei aus Bayern, diesmal ohne Bikes.

Wir verabreden uns für 18:00 in einem Restaurant auf der anderen Seite von Reine.

Da Ella nicht mit darf nehmen wir die Vespa und brummen die 3,5km. Bei COOP noch etwas Knäckbröd eingekauft und ab ins Resaurant.

Es wird ein schöner, unterhaltsamer Abend mit den beiden.

Zurück am Bus holen wir das Stativ raus und machen Bilder von Nordlichtern.

Diese sieht man nur bei absolut wolkenfreiem Himmel und erst wenn es richtig tiefschwarz dunkel ist.

Handyfotografie ist hier klar im Vorteil, warum auch immer.

 

LAUKVIKA 04.09.2024

...liegt wieder an der Küste. Unser Stellplatz für die Nacht aber weiter im Landesinneren und durch einen Fjord doch direkt am Wasser.

Von hieraus fahren wir nur 10 km bis nach

KNUTSTAD und parken am ehemaligen Lofotentouristenzentrum.

Von hier aus laufen wir im Gegenuhrzeigersinn um den Steirapollen, einen großen See. Mit einer kurzen Picknick Pause mehr als vier Stunden für die 16 km. Es ist eine Wanderung ohne Höhenmeter, da wir beide noch Muskelkater haben vom Reinebringen.

Vielleicht weil relativ unspektakulär gibt es ausser uns keine anderen Touristen. Und dennoch gibt es ein Highlight: Auf der nördlichen Seite des Sees gibt es noch die Überreste einer 10 Häuser umfassenden Siedlung.

Es stehen nur noch die Grundmauern die bereits von der Natur übernommen wurden. Ein Gedenkschild erinnert vorbei kommende Wanderer.

 

 

SOMARHUSSTRANDA

.besteht aus nur 4 Häusern. Der Strand ein wenig weiter bei KROKELVSTRANDA besteht aus einer in den MORFJORD ragenden Landzunge aus feinem, weissen Sand. Hier gibt es schon wieder einen Strandspaziergang zusammen mit ein paar Schafen.

Es weht heftig die Pässe herunter aber es regnet nicht.

Und der Hund freut sich wie Bolle.

Hier bleiben wir gleich stehen, weil es kaum Verkehr gibt und der gut geschützte Parkplatz einen schönen Blick auf den Fjord erlaubt.

Wie schön wenn man Zeit hat!

Schon gegen 14:00 erreichen wir den Stellplatz von....

LÖDINGEN 06.09.2024                                            290,- Kr / 24Std.

Dieser Platz liegt auf einer kleinen Insel im Privatfischerhafen und man steht, wenn an früh genug hier ist mit einem prima Meerblick nur 5m vor dem Wasser. Wir sind zunächst noch die einzigen.

Unsere geplante Wanderung wird verschoben und anstelle dieser wandern wir zum Supermarkt. Quer durch den kleinen Ort immer die Stresse entlang. Nicht sehr schön zu laufen aber wir brauchen Milch.

Auch duschen kann man hier. So heiß wie schon lange nicht mehr.

So vergeht auch der Nachmittag und wir sind wieder sauber und gut riechend und brauchen unsere Dusche nicht austrocknen.

Wir überlegen nun nicht weiter nach Norden zu fahren und wollen gleich morgen früh die hier verkehrende Fähre nach BOGNES nehmen.

Die eine Stunde mit der Fähre spart uns etwa 280 Kilometer. Das lohnt sich.

 

Es ist eine grauenvolle Nacht. Es bläst mit gefühlten 12 Beaufort. Der Bus wackelt und rappelt so dass wir kein Fenster auf machen können. Auch das Einsteigen ist gefährlich. Hatten wir doch vergangenes Jahr erlebt wie schnell der Wind eine Türe aus den Angeln reißen kann.

Wir können beide nicht richtig schlafen und sind wach als es langsam dämmert.

Eine Runde mit Ella – sie möchte am Leuchtturm kacken und dann schnell wieder rein in den Bus.

 

Ausschlafen, wie schön wenn man keine Termine hat. Erst gegen 09:00 regt sich bei uns die erste Wachsamkeit. Eine Runde mit dem Hunde durch die wüstenähnliche Dünenlandschaft. Feiner Sand, Berg rauf, Berg runter – bis vor uns plötzlich vier junge aber recht grosse Rinder stehen. Wir hatten gestern schon bemerkt dass hier Kühe mit Kälbern frei rumlaufen. Während ich noch Fotos mache merke ich, wie von vorne ein grösserer Bulle auf uns zu gerannt kommt. Jetzt nur nichts wie weg! Ella rennt noch schneller als ich, Berg rauf, Berg runter, Berg rauf und wieder runter.... und immer wieder auch mal nach achten schauen. Der Bulle kam nicht hinter uns her....

Total verschwitzt kommen wir wieder am Bus an und ich erzähle Petra unser Erlebnis. Morgenstund auf nüchternen Magen....

Gegen 11:00 verlassen wir den idyllisch, einsam liegenden Platz und halten nochmal am Ende des Fjords. Hier liegt ein Bootswrack direkt an der Strasse noch halb im Wasser. Ein Holzgerippe aus vergangenen Zeiten. Man erkennt noch den rostigen Motorblock und den ehemaligen Tank zwischen wegmodernden Holzplankenresten. Etwas weiter hat jemand einen skeletierten Dino im Vorgarten. Wieder ein Grund zum anhalten.

 

 

Endlich raus aus´m Bus.    Komm, wir geh´n kacken !

 

Den Matmora Trailhead wandern wir ganz spontan dann doch nicht.

Die Oberschenkel wollen nicht.

So fahren wir weiter nach MITNATTSSOLVEIEN und wandern den langen Strand entlang über TONIS SANDBANK.

Wir beobachten auf der Sandbank stehend wie uns die kommende Flut den Weg abschneiden will. Wir errechnen, dass wenn man für die Auf- oder Ablauffreie Zeit zwei Stunden abzieht, etwa 240 Minuten verbleiben, in denen es jeweils auf- und später wieder abläuft. Bei einer Fluthöhe von etwa 240cm steigt das Wasser durchschnittlich pro Minute einen Zentimeter. Besonders gut zu beobachten auf flachen Sandzonen.

 

 

 

 

 

 

Gegen 07:15 stehen wir in Row1 an der Fähre. Neben uns stehen zwei Fussgänger mit Gepäck und warten ebenfalls. Zufällig kommen wir ins Gespräch: Es sind Tamara und Guido aus München, Segler unterwegs mit einer POGO-50.

Tamara ist seit drei Wochen an Bord und verlässt dieses um nach Hause zu fliegen. Wir treffen sie später auf der Fähre wieder und quatschen was das Zeug hält. 

FÄHRE LÖDINGEN – BOGENES / 185 Kronen

Die Zeit vergeht wie im Flug. Ruck zuck sind wir in BOGNES und müssen uns verabschieden. Gute Heimreise Tamara, bis bald !!

Hier in Bognes gibt es keinen Ort sondern nur den Fährhafen. Auf der E-6 geht es jetzt weiter nach Süden. Unterwegs halten wir noch an zwei verschiedenen Supermärkten, wollen wir doch noch ein paar typisch, Norwegische Produkte kaufen und mitbringen. Die Berge werden zusehends runder und flacher.

Erst nach etwa 150km zweigen wir kurz nach den Häusern von STORJORD auf die 77 ab.

Es sind nur 25 km bis an die Schwedische Grenze.

Einreise in die EU, mit Hund und vielen Kontrollen? NÖ! Eigentlich gar nix, vielleicht war auch gerade kein Beamter vor Ort. Keine einzige Person in Sichtweite – also auch keinerlei Kontrolle.

 

Schwupps sind wir in Schweden. Ein paar Kilometer weiter gibt es einen Parkplatz am höchsten Punkt auf dem Pass. Hier bleiben wir nicht, da dieser schon total übervölkert ist. Sogar ein grosser Reisebus hat hier seine Ladung laufen lassen und es wimmelt nur so vor Menschen. 

Etwa 5 km weiter finden wir einen recht kleinen Platz auf dem wir uns möglichst waagerecht ausrichten. ALLEINE in der Natur in absoluter Ruhe. „Wie sie hören, hören sie nix !“

Hier oben stehen wir fast an der Baumgrenze. Die Vegetation besteht fast nur noch aus Birken, Moosen und Flechten.

Da wir mit 660m.ü.N. recht hoch stehen und der Himmel nach Süden nicht durch einen Berg versperrt ist kann man den Satelliten fast sehen. Es gibt sogar TV-Empfang. Das erste Mal seit langer Zeit. Mittlerweile haben sich die Birken gelb verfärbt, wie im Indian Summer...

Nachts als wir nochmal mit Ella die Hunderunde drehen, sehen wir nicht die Hand vor den Augen. So schwarz war es schon lange nicht mehr.

 

Morgens nehmen wir den Kaffee wir nicht im, sondern vorm Bus. In der Sonne ist es angenehm mild. Wir beobachten wie die Feuchtigkeit verdampft und es immer klarer wird. Es ist muksmäuschenstill.

Keine Tiere, kein Geplätscher – nix. Nur ganz selten kommt ein Auto die Strasse entlang. So sind wir fast etwas traurig, als wir später weiter fahren.

 

Wir halten nochmal an einem grösseren See um zu frühstücken. Wieder ein netten Plätzchen, malerisch und abgeschieden.

 

Als es weiter geht sehen wir unseren ersten Elch. Wahrscheinlich ein halbwüchsiges Tier, gleich neben der Fahrbahn im Gestrüpp. Ein paar hundert Meter weiter dann einen ausgewachsenen Elch. Leider verendet am Strassenrand. Vielleicht sogar die Mutter ?

 

Es ist gefährlich, das hatten wir schon öfter gehört, wenn man im Dunkeln schneller fährt.

Die Tiere sind langsam.

Kaum vorstellbar, wenn man mit einem Auto in ein etwa 400 – 500kg schweres Tier fährt.

Auf der Strasse merken wir später, dass nicht alle Fernstrassen hier in Schweden asphaltiert sind. Seit mehreren Stunden fahren wir jetzt schon auf einer Gravelroad, einer Strasse aus Schotter und Sand. Es lohnt sich wahrscheinlich nicht die Strasse zu befestigen da es zu wenig Einwohner gibt.

Junge Leute fahren hier mit alten Autos ohne Nimmer. Es gibt lediglich ein grosses Warndreieck im Heck des Fahrzeugs. Fahrübungen für einfach.

 

So haben wir schon 17:15 und haben noch keine 180km gefahren.

Ein schnelles Abendessen gibt es in SORSELE. Ein Laden im Ortskern hat Grillkötet, Grillhörnan und Pizza im Angebot. Wir nehmen beide ein Meny mit Kebab....

und sind schnell wieder auf der E-45 in Richtung Stockholm. Nur noch 825km.

 

Die Strasse hier in Schweden sind oft über viele Kilometer schnurgerade. Dennoch ist es landschaftlich genau so schön wie in Norwegen – wenn auch ganz anders. Man darf 100km/h fahren statt nur 80. In Norwegen brauchten wir für 500 km Luftlinie eine ganze Woche, hier nur ein paar Stunden.

Weiter ist hier der Sprit noch etwas günstiger als in Norwegen. Wir tanken für 170 kr/l. Diesel, umgerechnet etwa 1,50 €.

 

In STORUMAN stehen wir über Nacht auf einem brach liegenden Grundstück in einem Industriegebiet. Etwas unschön. Im dunkeln spooky aber gerade und absolut still.

Erst gegen 08:00 bemerken wir erste Aktivitäten und fahren in den kleinen Ort der aber unwahrscheinlich viele Freizeitangebote vorhält. Hier laufen wir um den Badesee und trinken den ersten Kaffee.

Weiter geht es nach Süd auf der E-45...... über VILHELMINA, DOROTEA, HOTING, die letzten 100km auf der A-331 bis NORRBERGE.

Urplötzlich ist die Natur zu Ende und die Strassen sind wieder 4-spurig. Es gibt sogar wieder Ampeln und Staus.

In SUNDSVALL stoppen wir für die Nacht. Die Stadt ist etwa 60.000 Einwohner groß.

Auf dem SÖDRA STADSBERGET, dem Hausberg findet Frau Navigator mit dem zweiten Versuch ein Plätzchen wo es ein wenig ruhiger ist und wo es uns hält.

 

Die Hundewanderung morgens endet fast im Fiasko. Wir entscheiden uns für einen 1500m langen Weg zu einem Schwedischen Begriff ohne genau zu wissen wo wir dort hin laufen. Nach einer Stunde sind wir an einem etwa 10-15m hohen Berg aus nass geregneten Holzspänen. Hier machen sie im Winter mit zwei Schneekanonen und Bagger soviel Schnee, dass Kinder auf dem Berg Skifahren üben oder lernen können. Auch die asphaltierten Wegstrecken werden im Winter zu Loipen. Die Wege werden immer wieder von Downhill Strecken für Biker gekreuzt und alles verläuft irgendwie gebogen und Kurvenreich. Auch unser Naturtrail. Der Rückweg mit Hilfe von Google Maps sagt uns nur 200m an – jedoch heißt das Zentrum hier ganz anders, so dass wir starke Zweifel haben, waren wir doch eine gute Stunde unterwegs. Als wir mal gucken wollen ist es tatsächlich der Parkplatz wo unser Bus steht. Nur 200 Meter !!

 

Der Husberget, ( Hausberg ) wie sie ihn nennen wird von allen Seiten perfekt genutzt.

Der kommende Tag wir ein Ruhetag ohne Kilometer !

Dennoch parken wir um an einen See, nur 1000m vom Husberget entfernt aber auf der anderen Seite. Mit den Rädern erkunden wir das beschauliche

SUNDSVALL wo gerade die 400-Jahrfeier stattfindet. In der Fußgängerzone hat man eine Galerie errichtet, Themen zu allen wichtigen Epochen des Städtchens. Gut gemacht und was zum Anfassen. Viele interessierte Menschen.

Zur Belohnung für die vielen gefahrenen Kilometer gibt es ein Abendessen im Restaurant „The Bishops Arms“ wo Hunde willkommen sind, Kinderwagen jedoch nicht.

 

Um 07:00 geht der Wecker. Angesagt, vor dem Losfahren, eine Runde um den See. Etwas mehr als ne Stunde und ein „Coffee by the way“, not to-go.

Um 09:26 sind wir fast schon auf der in Schweden sehr seltenen Autobahn.

STOCKHOLM

erreichen wir schon gegen 14:30 bei strömendem Regen. Eine weitere Stunde dauert die Suche nach dem Stellplatz. "Fully booked" überall,  lässt uns verzweifeln . Dieser erste Platz liegt unmöglich zwischen Eisenbahn, Autobahn und Hauptstrasse. Gut das dieser voll ist!!

Der nächste hat jede Menge Platz ist aber nicht zugelassen für grösser als 3,5to. Wie schade!

Wir finden eine Parklücke gegenüber einer grossen Grasfläche. Die einzige weit und breit. Minutengenau über eine APP abzurechnen. Von 16:45 bis 08:05 sind die ersten 480kr weg. Ganz schön teuer hier. Wir bleiben trotzdem hier, denn bis ins Zentrum sind es gerade mal 2,5km.

Früh morgens gegen 07:30 geht der Wecker. Wir suchen einen neuen Stellplatz, da man immer nur 24 Stunden stehen darf. Nachdem wir unseren WC-Tank entleert haben fragen wir direkt um 08:00 auf dem zweiten von zwei Stellplätzen nach einem Platz.

Vorbuchen war wieder mal nicht möglich weil fully booked.

LONGHOLMEN  heißt die Insel wie auch der Stellplatz.

Und tatsächlich bekommen wir für vier Nächte hier einen Platz.

Nur 1,8km vom Zentrum entfernt, also mitten drin.

Nach dem Frühstück nehmen wir die Räder: Immer am Wasser entlang geht es ans Entdecken.

Eine schöne Strecke, es gibt viel zu sehen.

Bei Kaiserwetter.

Die Hauptstadt Schwedens liegt nicht am, sondern im Wasser. 

 

STOCKHOLM erstreckt sich über mehrere Inseln, die alle mit Brücken miteinander verbunden sind. Mit 2,3MIO Einwohnern ist es vor GÖTEBURG und MALMÖ die grösste Stadt Schwedens.

 

 

Die Hauptinsel GAMLA STAN auf der auch der Königspalast (Slott) steht, ist mit riesigen verkehrsfreien Einkaufszonen das Zentrum der Stadt. Es gibt ein gut ausgebautes Metronetz mit vielen kunstvoll designten Bahnhöfen. Zahlreiche Museen wie z.B. ABBA-Museum, Paradoxien-, Nordisca-, Vikinger-, WASA-, Schiffswrack-, Nobelpreis-, Tesnika-, ART + SEA- und Polizeimuseum wie auch dutzende andere Sehenswürdigkeiten machen Stockholm zu einem Reiseziel

an dem es mehrere Wochen lang nicht langweilig werden wird.

Eine echte Weltstadt !

Nicht zu vergessen, die METRO:

Durch die Stadt verlaufen 12 mehr oder weniger lange U-Bahn-Linien.

In T-Centralen laufen die meisten Linien zusammen, so dass man von hier innerhalb einer halben Stunde beinah jeden Außenwinkel der Stadt erreichen kann. Das Ticket für 2,20€. gilt 90 Minuten.

Fast alle Stationen sind kunstvoll gestaltet. (Eine Liste gibt’s im Netz)

Die schönsten sehen wir uns an und begeben uns für ein paar Stunden nach unten.

Auch das VASA-, wie auch das VREK-Museum sehen wir uns an.

Die Vasa ist ein aus Eichenbohlen gebautes Schiff, was gleich nach dem Stapellauf etwa um das Jahr 1700 im Hafen von Stockholm gesunken und danach über 300 Jahre im Schlamm gelegen hat. Durch einen Zufall entdeckt und aufwändig gehoben wurde. Man hatte das Wrack nach dem Heben in ein Trockendock geschleppt und es jahrelang gesäubert. Durch den Schlamm war es luftdicht gelagert und dadurch gut konserviert. Um dieses Dock baute man später eine moderne Halle, so dass die Wasa heute gut und vor Allem trocken besichtigt werden kann. Nach dieser Geschichte eine Sensation.

Wenn man das Schiff sieht versteht man sofort, dass es nicht schwimmen konnte, es ist unten an der Wasserlinie viel zu schmal.

 

In den Museen sind Hunde leider verboten – daher gehen wir getrennt hinein während der Andere in der Sonne einen Kaffee trinkt und den Hund beaufsichtigt.

Es gefällt uns so gut, dass wir unseren Aufenthalt verlängern. Es gibt so unglaublich viel zu sehen... Hier könnte man wochenlang jeden Tag etwas neues ansehen. Mit den Rädern durch Stockholm, das Beste was man hier machen kann. Auf den perfekt ausgebauten Radwegen ist man immer schneller als der Autoverkehr, man kann stoppen wo man möchte und bekommt überall einen kostenfreien Fahrrad-Parkplatz, ohne suchen zu müssen.

Wir schauen uns noch das Statshuset an, ein riesiger aus roten Backsteinen errichteter Bau mit Turm am Wasser. Der fast monumental gebaute Hauptbahnhof ist ebenfalls sehenswert. Die langgestreckte Glaskuppel ist von innen blau beleuchtet und es geht erstaunlich ruhig zu.

Schlussendlich gönnen wir uns noch eine Bootstour, Stockholm vom Wasser aus. Nicht wirklich gut, da man zu tief im Boot sitzt und hinter schmutzigen Glasscheiben kaum eine Chance hat gut zu sehen.

 

Am Stellplatz treffen wir SABRI & MICHA wieder. Sie sind mit Mopeds aus Deutschland unterwegs und wir hatten uns das erste Mal beim Polarcircle Senter getroffen, dann immer mal wieder. 

 

 

Von Stockholm fahren wir recht gemütlich in einem grossen Rutsch gleich durch bis OSLO. Es ist kaum Verkehr, die Sonne lacht und die Strasse lässt sich erstaunlich gut fahren. An der Grenze, etwa 75km vor Oslo deklarieren wir wieder unseren mitgebrachten Hund. „Tablet inside“?

(Anti-Wurm-Tablette) Fragt die junge Zöllnerin,

„No Alcoholics?.... Okay, you can pass“ – wie einfach und wie freundlich!

 

Gegen 18:30 sind wir angekommen. Über 6 Std. für 520km.

Wir parken am Botkub auf einem Aussenparkplatz für günstige 480kr/24std

mit Feldblick.

 

Mit den Fahrrädern radeln wir tags drauf die 5,5km bis ins Zentrum.

OSLO, Oslo, Oslo...

Ausklang unserer Norwegenrundfahrt.

Oslo ist nicht nur aufgrund der Einwohnerzahlen nur gute 20% so gross wie Stockholm. Obwohl man die Städte nicht vergleichen darf machen wir das dennoch. Oslo könnte man teilen, in einen alten und einen neuen Teil. Der ältere ist für uns kaum attraktiv denn das gesamte Leben spielt sich im neuen, modernen teil der Stadt ab. Übermoderne Gebäude, Architektonisch anmutende Brückenbauten. In die Bucht auf künstlichen Halbinseln erbaute Neustadt mit zahllosen Wohnungen in futuristisch erscheinenden, modernen Bauten mit vielen Restos, Bars und Pinten entlang der viele Kilometer langen Waterfront. Dazwischen immer wieder moderne Plastiken, Skulpturen und Wasserspiele norwegischer Künstler. Vor den Gebäuden liegen überall kleinere Boote in ihren geschützten Boxen im Wasser.

Hinter jeder Ecke wieder neue, moderne Überraschungen.

 

Wir verlassen Oslo by Bus, am Ende des Tages, ziemlich geschafft von dem ständigen Laufen, Bummeln und Fahrradfahren über die Hügel. Offenbar haben wir noch genug von grösseren Städten. Wir befinden uns inmitten der Rushhour obwohl es noch zähflüssig läuft. Erst jetzt begreifen wir warum es in Oslos Strassen so ruhig war:

Der gesamte Verkehr verschwindet in Tunnelröhren und verläuft unterirdisch.

Wir fahren gute 15km ohne auch nur ein Wenig von der Stadt sehen zu können. Es geht runter, in Kurven nach links, dann wieder woanders hin, wieder rauf ans Licht und gleich wieder nach Untertage. Mit Abfahrten und Kreuzungen, ein richtiges Labyrinth.

Es führt uns etwa 10km ausserhalb an eine kleine Bucht, an dessen Strandparkplatz sich fünf Plätze zum Parken befinden.

 

 

Hvervenbukta                                                           P. for free !!

Die wahrscheinlich einzigen (5) kostenfreien Plätze im Grossraum Oslo.

Perfekt für eine Übernachtung in Wassernähe.

Abends treffen sich hier noch ein paar Jogger und Hundebesitzer zum Sunset. Wir haben schon wieder Kaiserwetter und die Bucht öffnet genau nach Westen, so dass wir einen perfekten Sonnenuntergang erleben. Genau richtig für unseren letzten Abend in Norwegen. Die angekündigten Polarlichter sehen wir von hier nicht, denn es ist leicht diesig.

 

Morgens trifft sich hier eine Schulklasse mit Lehrer um in der Bucht zu baden.

Mit lautem, Schmerz verzehrtem Geschrei....Kann man machen – muss man aber nicht.....

 

Wir laufen lieber zusammen mit Ella über die toll ausgebaute Uferpromenade eine Runde bevor wir nach dem Kaffee wieder auf Südkurs gehen.

GÖTEBORG

liegt runde 280km weiter südlich. Keine Monstertour aber auch nicht wirklich ein Katzensprung. Knappe drei Stunden und wir sind im Gewumsel, mal wieder in einer Großstadt. Es gibt hier keinen einzigen Meter auf dem nicht kostenpflichtig gestanden werden kann.

Die Strafen bei "Nichtvezahlen" sind empfindlich. So entscheiden wir uns etwa 12km auswärts weiter zu suchen.

2007 lagen wir im königlichen

"Bothafn" LANGEDRAG.  Heute wieder!

Auch hier hat es Parkplätze, auch gebührenpflichtig aber nicht mehr so teuer wie in Downtown.

24 Std. für 380kr. ohne alles.

Mit der Tram statt mit den Rädern geht es in 35min ins Zentrum. Schwierig ein Ticket zu erwerben. Die Automaten in der Bahn akzeptieren undere drei Kreditkarten nicht. Die APP wird erst geladen,, lässt sich aber nicht mit einem Bankkonto verknüpfen.... So vergeht die Zeit bis wir wieder aussteigen.

Schwarzfahren auf Schwedisch.

Wir erkennen die Stadt kaum wieder. Damals waren wir geradelt und entsprechend platt. Heute

kommen wir entspannt an, lassen wir uns treiben, sitzen gemütlich am Hafen und sehen anlegenden Yachten zu. Wir trinken Kaffee in der Innenstadt und bummeln durch die grosszügige Verkehrsfreizone.

Überall verkehren Busse und Bahnen, unsere Linie im 10Min-Takt.

 

 

So langsam haben wir genug von grossen Städten und dem Parkstress.

Wir wollten eigentlich über Malmö nach Kopenhagen und dann nach Norddänemark fahren.

Diesen Gedanken verwerfen wir schnell als wir die STENA-Linie nach Fredrikshavn entdecken.

Diese Fähre erspart uns fast 800km, also mindestens zwei harte Tage mit Mautgebühren, Sprit, Stress und Verschleiß.

Im Internet versuchen wir mit Hund zu buchen: „Hunde nicht erwünscht“

oder „Hunde nicht möglich“....

What to do ???

Andi ist für „Dog in the Back“ also unterschlagen, Petra ist für die Autobahn.

Nach harter Diskussion entscheiden wir uns für ersteres und staunen später an Bord nicht schlecht als wir zusammen mit Ella im Rucksack vom Parkdeck nach oben laufen: Ganze sechs grosse Hunde sitzen in einer eigens für Hundehalter und deren Vierbeiner reservierten Zone. Es gibt sogar einen Pinkelplatz an Deck. Das darf doch nicht wahr sein !!! GLAUB NUR DAS WAS DU SIEHST !!

WOW !! Also richtig entschieden!!!

Ella darf ganz entspannt aussteigen während das Schiff langsam ausläuft, den Götafjord entlang durch die Schären auf die offene Ostsee fährt.

Total ruhige See. Abendessen gibt es aus der „Trukkerlounge“ weil alles andere schon wieder geschlossen ist. Trucker haben bei Stenalines einen besonderen Status. Sie dürfen an Bord duschen, haben eine eigene Lounge um unter sich zu sein und sie bekommen ein kostenloses Abendessen, mit allem was dazu gehört. So funktioniert Kundenbindung.

Mehrere Leute hatten sich auffallend viel zu essen aufgeladen und dieses dann stehen lassen. Merkwürdig!

Erst später bemerkte Andi, dass es sich um die Menschen in diesen Bereich um Trucker handelt.

So eine nette Bedienung die uns hierher verwiesen hatte.

Das Essen war für uns also ebenso kostenlos. 

 

Dreieinhalb Stunden später sind wir in Dänemark.

 

Fotos aus Langedrag:

 

 

 

FREDRIKSHAVN (DÄNEMARK)                                 18.09.24 22:20h

Ein Waldparkplatz for free, ganz am Östlichen Rand von Nordjüttland, im kleinen Wohnörtchen

BANGSBO hinter dem Möllehuset.

Nur 4km südlich von Fredrikshavn.

Während der Hunderunde merken wir, dass gleich hinter dem Parkplatz ein schöner Park beginnt.

Es ist der Botanische Garten von Bangsbo.

Wunderschön und abwechlungsreich angelegt, ein echter Tipp !!

Man läuft durch knorrige Wälder, sieht Bachläufe und kleine Tümpel.  Und der aufsteigende Nebel gibt dem Ganzen etwas gespenstisches.

So dauert diese Runde gleich mehrere Stunden.

Über SKAGEN fahren wir nachmittags an die Nordspitze Dänemarks, nach GRENEN.

 

 

Fotos aus BANGSBO

 

 

GRENEN

hier treffen sich Nord- und Ostsee oberhalb einer ca.2km langen Sandnase.

Diese wächst pro Jahr zwischen 7 und 10 Metern nach Norden, so dass wir – wenn wir noch ein paar Jahre warten – keine Fähre mehr brauchen um nach Norwegen zu fahren.

Das hat schon was: Hier kann man mit dem rechten Bein in der Ostsee baden und gleichzeitig mit dem linken in der Nordsee.

Hier in Grenen gibt es ein Restaurant, ein Bunkermuseum in einem der zahlreichen Bunker und einen grossen Parkplatz, der aber ab Mitte September nicht mehr gebührenpflichtig ist.

Das Sicht ist schlecht und es ist stark nebelig. Von See hört man alle 20 Sekunden eine Heulboje, die ein lautes Nebelhorn ertönen lässt.

Wir radeln in das etwa 5km entfernte SKAGEN, wo richtig was los ist.

Die Strecke verläuft durch Dünenlandschaft mit neu angelegtem Moorgebieten, so wie es früher mal gewesen sein soll.

 

Das Städtchen ist mit seiner Fussgängerzone und seinem Hafen ein echter Touristenmagnet. Wie die meisten anderen auch verfallen wir der Versuchung um fangfrischen Fisch und landen in einem der vielen Fischrestaurants am Wasser. Wir finden den versandeten Kirchturm in den Dünen sowie einen Nachbau des ersten Warnfeuers für die Schifffahrt und haben so die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abgearbeitet.

Nur 80km südlicher liegt an der Nordseeküste das Dörfchen LÖKKEN.

von hieraus kann man den breiten Strand entlang fahren, über SALTUM,

BLOKHUS bis zum Örtchen REDHUS.

Der Strand ist etwa 200m breit und vor allem fest, so dass die Gefahr des Festfahrens nur unterschwellig wahrgenommen wird.

Es ist nicht zu voll, obwohl heute Sonntag ist und viele Dänen hier ihren Tag verbringen.

Feiner, weisser, puder-zuckerartiger Sand, nicht nur der Hund hat hier seinen Spass. Unsere Wanderung nach Süden endet obwohl wir es nicht bis zum Horizont schaffen und auf dem gleichen Weg wieder zurück laufen.

Schön, dass unsere Stühle noch draussen stehen... !

Der Sonnenuntergang ist unser !!!

(Übernachten ist eigentlich nicht erlaubt, es stehen aber etwa 10 Mobile über die Nacht am Strand.)

Über den langen Strand wollen wir weiter nach Süden. Hinter uns, genau in unserer Spur fährt ein Dänischer Kleinwagen. Wir halten kurz an, weil ein kleiner Bach über den Strand ins Meer läuft. Sind nicht sicher ob der Sand auch hier wirklich trägt. Der Kleinwagen überholt uns und fährt ab jetzt mutig voran. Als es so aussieht als sei der Sand aufgewühlt und die Spuren tiefer halten wir an.

SAFETY FIRST, so wie immer. Der Däne nicht. Er fährt mutig weiter..... bis ins Verderben. Wir beobachten aus sicherer Entfernung, wie eine Frau aussteigt und um ihr bis zu den Achsen im Sand festgefahrenen Wagen läuft.

Game over“ sagen wir uns und stellen fest; Wir waren richtig.

Jetzt haben wir ein schlechtes Gewissen, denn wir können ihr auch mit 4x4 nicht helfen. Es ist zu weit weg, von der sicheren Oberfläche.

Wir sind des Dänischen nicht mächtig und sie wird wohl Hilfe finden.

Hoffentlich schnell, denn wir haben auflaufendes Wasser !!!!

 

So werden wir nicht erfahren wie es ausging denn wir drehen um und fahren die längere, im Lande verlaufende Strasse weiter.

Über Aalborg und Randers geht es die E-45 mit Pause in RÖNDE am

Fölle Strand. Ein weiträumiger Platz oder besser eine weiträumige Wiese.

In zweiter Reihe, da am Wasser private Ferienhäuser stehen aber

vom Platz sieht man gut über diese hinweg auf die Ostsee.

Hier kann man gut eine Runde laufen. Am Strand entlang nach Westen und am Ende der Ortschaft durch diese wieder zurück. Uns fällt auf, dass mehrere Häuser durch Sandsäcke geschützt wurden. Hier hat man offenbar ebenfalls Probleme mit den Niederschlagsmengen.

 

Mit einer Fähre wollen wir von EBELTOFT nach ODDE fahren. Dies verkürzt unsere Fahrt um 150 – 200km. An der Fähranlegestelle in Ebeltoft liegt zwar die grosse Fähre aber es sieht so aus als würde hier nichts mehr fahren. Im Internet heißt es dass die nächste Fähre erst wieder in drei Tagen verkehrt... ?

 

Also zurück und weiter, etwa 55km bis nach AARHUS. Schon wieder eine Großstadt. Zahlreiche Ampeln mit irrsinnig langen Ampelphasen, aggressivem Verkehr und einem versteckten Fährterminal. Wir brauchen fast eine Stunde durch den sich quälenden Verkehr bis wir das „neue“, nicht ausgeschilderte Terminal finden.

Gut wenn man keine Termine hat, denn die Schranke zur Fähre, an der gauch gleich bezahlt wird akzeptiert keine EC- und auch keine Mastercards.

Gut, dass Petra eine echte Visacard im Gepäck hat, die auch schon öfter zum Einsatz kam.

Auf der Fähre gibt es einen Bereich für Hundebesitzer. Hier darf Frau- oder Herrchen neben seinem Hundchen Platz nehmen und gleich das Erworbene aus dem Bordbistro vom Tablett verspeisen.

Die Fähre ist ein Katamaran mit Jetantrieb, erstaunlich wie dieser durchs Wasser pflügt und es nur leicht vibriert. Erst durch die Fotos bei GoogleMaps wird uns klar was für ein spektakulärer Anblick dieses fahrende Gefährt ist.

Auf dem Achterdeck wird man eingenebelt von dem entstehenden Spray.

Zwei Stunden später ist der Samsö-Belt gekreuzt und die Fähre in

SJAELLANDS ODDE

 

 

SJAELLANDS ODDE

So heißt ein langer Landzipfel ganz im Westen der Insel auf der auch Kopenhagen liegt. Am Ende liegt der Ort xxxxx der ausschliesslich aus Ferienhäusern besteht.

Einzige Atraktion ist hier das Wrak eines 1948 gesunkenen Frachters, das nur 20m vom Strand entfernt liegt und für diese lange Zeit noch erstaunlich gut erhalten ist.

Es hatte nach Kriegsende angeblich Zement geladen.

Man könnte um das Wrak herum laufen, denn das Wasser ist nur Brusttief.

Bilder bei Google zeigen türkis-blaues Wasser....

Geht heute leider nicht.

 

Wir halten ganz spontan an einer Stelle wo ein Schwimm und Badeplatz ausgewiesen ist. Mit Blick aufs Meer. Gut zum Übernachten.

Der Strand besteht hier durchgehend aus

etwa 10 – 18cm großen Kieselsteinen. Bei Sturm häuft es diese gute 3 Meter auf, ein die Küste entlang laufender Steinwall auf dem man die Küste entlang wandern könnte.... Theoretisch....

 

Weiter ostwärts halten wir erneut an. Fünf Kilometer weiter gibt es ein kleinen Hafen. Hier verkauft ein Fischer seine frischen Fänge.

Gut für ein Filet, Fischbrötchen oder eine Fischfrikadelle.

Bei strömendem Regen lassen wirs einpacken und frühstücken später.

Die Fischfrikadellen sind klasse, das findet nicht nur Ella.

Es sind nur etwa 100km bis Köbenhavn..... Etwas mehr als eine Stunde.

 

 

 

KOPENHAGEN

Wir stehen auf einem perfekten Übernacht-Platz, mal wieder am Yachthafen.

In weiser Voraussicht haben wir nur zwei Nächte bezahlt, so dass wir morgen früh in See – nein, auf Strasse stechen können.

 

Bei Frank in Hamburg haben wir uns auf ein Käffchen angemeldet und unseren Freunden haben wir mitgeteilt, dass wir Freitag wieder zu Hause sein wollen.

 

Wir radeln ins Zentrum, machen noch einen Bummel und sehen uns verschiedene Sehenswürdigkeiten an. In rascher Folge...

Zurück müssen wir die Räder schieben, Andis Hinterreifen ist platt.

 

Bereits um 09:00 geht es los, sollten wir doch die Fähre um 11:00 schaffen. Alles klappt reibungslos.

Der Besuch bei Frank in Hamburg reduziert sich auf wenige Stunden.

Schade eigentlich aber es zieht uns nach Hause....

Um so näher wir kommen - desto stärker.

Lets go south !

Gegen 24:00 sind wir wieder daheim.

 

 

 

 

.........................................................................................................................................

NORWEGEN  die ESSENZ:

 

Norwegen ist in jeder Hinsicht etwas besonderes:

Das Land hat aktuell gerade einmal 5,1 Mio Einwohner.

Das Klima und das Wetter ist sehr mit Regen durchzogen aber manchmal auch angenehm sonnig. Fast immer geht ein frischer, starker, oft sogar stürmischer Wind. Wir sind im August und September also im Spätsommer unterwegs.

Die Temperaturen liegen immer gut erträglich oberhalb vom 12°C.

In der Sonne ohne Wind auch mal bei 16°C ganz selten auch mal oberhalb von 20°C.

Aufgrund der sehr hohen Niederschlagsmengen gibt es unglaublich viel Wasser.

Man kann gehen wo man will, überall ist es am rauschen oder plätschern. In Norwegen weiß man nicht ob das Land mehr aus Wasserflächen besteht oder aus Landmassen. Das felsige Land ist an der Küste von zahlreichen Fjorden durchzogen. Hier Strassen zu bauen ist immer eine Meisterleistung. So gibt es auch nicht all zu viele Fernstrassen.

Man kann wegen des felsigen Geländes auch nicht überall von West nach Ost fahren.

Alle Fernstraßen kosten Maut. Dieser wird vollautomatisch zu hause vom Konto abgebucht – wie einfach.

Aber nur solange bis die Strasse bezahlt ist, danach ist sie kostenlos, hören wir.

Gleiches gilt auch für die vielen, teils überlangen Tunnel.

Manchmal steht auf einem Schild, dass wir jetzt 280m unterhalb des Meeresspiegels sind. Die langen „Tunnelen“ sind teilweise mit LED – Kunstwerken ausgestattet.

In Stavanger waren Tunnels an der tiefsten Stelle ganz spektakulär mit einer blau ausgeleuchteten Halle versehen.

Wir finden auch Kreisverkehre mitten in erstaunlich langen Tunnels in denen mehrere Strassen aus verschiedenen Richtungen auf einander treffen.

Auch hierfür werden die Gebühren der Einfachheit halber direkt abgebucht.

Überhaupt haben wir für die gesamte Zeit keine einzige Norwegische Krone gesehen.

Es gibt nichts, was in Bar bezahlt werden müsste.

Sogar Toilettenautomaten.

Die Versorgung mit kostenfreiem Internet ( Qualität 5G ) funktioniert überall, sogar in den vielen Tunnels tief unter der Erde wie auch auf Fähren oder auf dem Lande weit ausserhalb, ohne dass man sich irgendwo registrieren müsste.

EASY DOES IT !!

 

Bemerkenswert ist außerdem, dass es in Norwegen fast ausschließlich lokale Produkte oder Lebensmittel gibt.

So etwas wir H-Milch, Baguettes, Dinkelbrot oder Reiskekse sucht man vergeblich.

Dafür gibt es aber viele verschiedene Knäkkebröd,

Wal- und Rentierwürste, Kaviarcremes

und Fischprodukte in allen möglichen Varianten

sowie leckere Lakritzer - auch in Schokolade.

 

Die Lebenshaltungskosten liegen etwa 20-30 % höher als bei uns.

Diesel kostet um die 20 NOK, etwa 1,70 Euro.

Einige Supermärkte sind zwar ab 20:00 geschlossen. Durch das Registrieren auf einer APP kann man jedoch auch Nachts den geschlossenen Markt betreten und ungestört shoppen – das ist Vertrauen.

 

Graffiti wie in unseren Städten findet man fast gar nicht.

Autoanhänger stehen fast überall ungesichert.

In Deutschland nicht denkbar.

 

An Fernstrassen gibt es alle 5km öffentliche Toiletten, absolut sauber und kostenfrei.

Ebenso Entleerung für Toilettenkassetten von Wohnmobilen.

Diese Strassen sind einspurig.

Es wird nicht gedrängelt oder überholt.

Hier hat man Zeit.

Alle Fahrzeuge werden vor jedem Ortsein- und Ausgang sowie vor Tunnels gescant und sind so immer nachverfolgbar.

 

Die Norweger sind eigentlich überall recht freundlich und aufgeschlossen.

Wenn man jedoch als Tourist in einer Ortschaft, oder erkennbar mit einem Wohnmobil unterwegs ist, drehen sich die Einheimischen oft wie angewidert weg. Gegrüßt wird man eh nicht.

Ein Freund von uns nannte es so:

Bei der Behandlung durch Norweger komme er sich vor als sei er von einer invasiven Art !

Bemerkenswert, aber gastfreundlich ganz sicher nicht.

 

Norwegen ist in Europa das Land mit der höchsten Dichte bei Elektromobilität.

Dank der deutschen Regierung sowie der hohen Prämien für neue Elektrofahrzeuge in Deutschland wurden tausende dieser PKW nach Abgreifen der Prämie kurze Zeit später nach Norwegen verkauft. Dies erkläre die hohen Zulassungszahlen und die niedrigen Gebrauchtwagenpreise in Norge hören wir.

 

 

Wir haben in den zwei Monaten kein einziges Mal bar bezahlt und somit die Währung „Norwegische Krone“ nicht zu Gesicht bekommen.

 

( Die Schwedische Krone ebenfalls nicht )